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Fischer-Wolle
Wollarten im Vergleich: Wir erklären Ihnen die wichtigsten Unterschiede
Was ist die richtige Wolle für Ihr Projekt? Hier finden Sie die Antwort!

Wir zeigen Ihnen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Wollarten, damit Sie bequem vergleichen können.

Denn jedes Garn besitzt spezielle Eigenschaften, die mal mehr und mal weniger gut zu bestimmten Strick-Ideen passen.

Vor- und Nachteile gibt’s bei jeder Wollsorte

Warm, weich, behaglich – so fühlen sich alle Wollarten an. Dabei ist es egal, ob sie tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sind. Also alles ganz einfach? Nicht ganz: Denn jede Sorte reagiert anders auf die Jahreszeiten, das Wetter oder die individuelle Verarbeitung. Und die verschiedenen Herstellungsmethoden sorgen für ganz unterschiedliche Preise. Aber kein Grund zur Sorge, mit diesem Beitrag behalten Sie den Überblick.

 

Hier wird geschoren, was das Zeug hält: tierische Wollarten

Schaf – der Klassiker unter den tierischen Wollarten

Auf sehr empfindlicher Haut kann sie zwar vielleicht ein leichtes Kratzgefühl hinterlassen, bietet dafür aber auch viele Vorteile. Denn ihre Fasern werden von winzigen Schuppen geschützt. Diese binden Luft und isolieren daher besonders gut gegen Kälte. Im Gegenzug lassen sie Schweiß und andere Körperflüssigkeiten hindurch. Der Effekt: Die Haut unter der Wolle trocknet besonders schnell. Und wie pflegeleicht ist der fertige Wollpullover? Hier äußert sich leider ein Nachteil der Schurwolle. Wenn es extrem heiß ist, verliert sie schnell ihre Form oder verfilzt. Waschen Sie deshalb die entsprechende Kleidung immer gemäß der Angabe auf dem Umband – in der Maschine im Wollgang, kalt oder bei 30°!

Ursprung: Schaf
Ideal für: Kleidung wie Pullover, Jacken, Mützen und Schals, Schurwollmischungen auch für die Übergangszeit
Preisniveau: preiswert bis moderat

Schurwolle entdecken

 

Merino – feiner als menschliches Haar

Den Tieren aus dieser speziellen Zucht wachsen besonders feine Haare. Diese messen durchschnittlich nur 16 bis 24 Mikrometer und sind damit dünner als menschliches Haar. Kein Wunder also, dass sich Merinowolle besonders fein anfühlt. Sportler und Outdoor-Abenteurer nutzen sie für Spezialkleidung, weil sie Schweiß hervorragend ableitet. Für Babys und Kleinkinder ist sie ideal, denn die vielen Luftkammern schließen die Körperwärme perfekt ein. Kurzum: Merinowolle ist ein idealer Alleskönner und eine der edelsten Wollsorten der Welt.

Ursprung: Merino-Schaf
Ideal für: wärmende Bekleidung wie Pullover, Jacken, Mützen und Schals, besonders auch für Baby-Kleidung
Preisniveau: moderat

Merinowolle entdecken

 

Mohair – leicht und exotisch

Mohair ist die leichte unter den Wollarten. Ihre Fasern stammen von der Angoraziege, deren dichtes und gewelltes Haar zu einem hochwertigen Wollgarn verarbeitet wird. Ursprünglich kommt die Angoraziege aus der Türkei, was auch den Namen der Wolle erklärt: Auf Arabisch steht das Wort „Mohair“ für Gewebe, das aus Haar gefertigt ist. Die seidig glänzende Wolle fühlt sich weich und flauschig an, ist aber wenig stabil. Sie zu verarbeiten, ist daher ein bisschen aufwendiger. In seltenen Fällen können sich sogar winzige Knötchen an der Kleidung bilden.

Ursprung: Angora-Ziege
Ideal für: Kleidung, Decken, Teppiche, Puppen oder Kuscheltiere
Preisniveau: moderat bis teuer

Mohairwolle entdecken

 

Alpaka – besonders gut geeignet für Allergiker

Ihre Herkunft? Die peruanischen Anden. Ihre Wolle? Besonders weich und wärmespendend. Richtig, es geht um das Alpaka – zwar ein niedlicher, aber dafür wenig ergiebiger Wolllieferant. Denn weil ihr Fell nicht so schnell wächst, werden sie nur alle ein bis zwei Jahre geschoren. In 360 Tagen liefern Sie gerade mal genug Wolle für einen Pullover. Dafür ist Alpaka-Wolle besonders widerstandsfähig, geruchsabweisend und pflegeleicht. Sie enthält, im Gegensatz zur klassischen Schafswolle, kein Lanolin. Dadurch ist sie besonders für Allergiker gut geeignet. Alpakas tragen ihr Fell in unterschiedlichen Tönen ­von weiß über cremefarben bis dunkelbraun. Deshalb ist Alpaka-Wolle die einzige ihrer Art, die von Natur aus bereits eine Farbe besitzt.

Ursprung: Alpaka
Ideal für: Winterkleidung
Preisniveau: teuer

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Anbauen, wachsen lassen, ernten: pflanzliche Wollarten

Baumwolle – weich, luftig, hygienisch

Was braucht die Baumwolle, damit sie perfekt gedeiht? Feuchtwarme Luft, subtropische Temperaturen und 12 Wochen Reifezeit: Dann quilt die Wolle weich und flauschig aus der Samenkapsel hervor. Wenn Sie erst verarbeitet ist, kann Baumwolle 20% bis 80% ihres eigenen Gewichts an Flüssigkeit aufnehmen. Das macht sie zu einem echten Hygiene-Star. Sie liegt locker und luftig an der Haut, kratzt und verfilzt nicht. Perfekt also, wenn Sie etwas Leichtes für den Sommer stricken wollen. Und den Waschgang in der Maschine hält Baumwolle selbst bei höheren Temperaturen gut aus. Dafür ist sie weniger elastisch als andere Wollsorten.

Ursprung: Baumwollpflanze
Ideal für: Sommerbekleidung, Accessoires
Preisniveau: günstig

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Leinen – wirkt antibakteriell und bildet kaum Fusseln

Der Klassiker unter den Naturfasern war lange Zeit vergessen. Jetzt feiert er seine Rückkehr. Und das aus gutem Grund! Leinen …

  • … wirkt antibakteriell
  • … bildet kaum Fusseln und behält lange seine Form
  • … eignet sich perfekt bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben
  • … ist extra-nachhaltig: Er wächst auch in trockenen Böden und verbraucht deutlich weniger Wasser als Baumwolle

Aber: Seine Fasern, auch Flachs genannt, werden aus den Stängeln der Leinpflanze gewonnen. Diese sind von Natur aus etwas porös und dehnen sich kaum.

Ursprung: Leinen (auch Flachs genannt)
Ideal für: Sommerliche Kleidungsstücke
Preisniveau: moderat bis teuer

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Seide – die endlose Faser mit dem unvergleichlichen Glanz

Hinter dem flauschigen Faden steckt eine ganz besondere Geschichte. Es beginnt mit der Seidenraupe, die sich zum Schmetterling verpuppen will. Sie spinnt ihren Kokon deshalb aus einem einzigen Faden. Ausgerollt kann dieser bis zu vier Meter lang sein, deshalb wird er auch Endlos-Faser genannt! Aus den gepflückten Kokons entsteht dann eine echte Super-Wolle. Sie kühlt bei Hitze und wärmt bei Kälte, weist Schmutz ab und nimmt keine Gerüche auf. Ihr besonderer Glanz bezaubert, dazu fühlt sie sich auch noch fein und weich an auf der Haut. Bleibt nur ein einziger, aber kostspieliger Nachteil: Weil ihre Herstellung so aufwendig ist, gehört sie zu den teuersten Garnen überhaupt.

Ursprung: Kokon des Seidenspinners
Ideal für: edle Kleidungstücke
Preisniveau: teuer

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Kunstfaser – chemischer Ursprung, vielseitig einsetzbar

Polyester, Polyamid oder Polyacryl: So heißen bekannte chemisch hergestellte Wollarten. Doch spielen sie überhaupt eine Rolle, wenn man handwerklich Stricken will? Ja und nein. Manchmal werden Sie in der Verarbeitung natürlichen Wollsorten beigemischt. Werfen Sie also einen Blick auf die Produktbeschreibung! Dann wissen Sie, was in der Wolle steckt. Daneben gibt es auch reine Synthetikgarne, die sich durch eine hohe Haltbarkeit und gute Pflegeeigenschaften auszeichnen.

Synthetikgarne entdecken

 

Viskose – die Mischung macht’s

Viskose wird aus Fasern von Buchenholz, Pinien, Fichten oder auch Bambus gewonnen. Diese werden dann aber chemisch weiterverarbeitet. So entsteht ein vielseitig einsetzbares Kunstgarn, das Sie perfekt zum Stricken verwenden können.
Übrigens: Früher war Viskose auch als Kunstseide bekannt, weil sie sich ähnlich anfühlt wie echte Seide.

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